Dörrobst – DIE Alternative zu fettigen Chips

Snacks, die kleinen Zwischenmahlzeiten für alle Gelegenheiten, sind aus unserem Leben kaum mehr wegzudenken. Warum auch? Sie schmecken gut, sorgen dafür, dass es Kopf und Körper nicht langweilig wird und sind überall erhältlich. Das Problem ist nur: Die meisten Snacks, welche die Lebensmittelindustrie in den Handel bringt, sind wahrhaftige Kalorienbomben. Ein paar kleine Beispiele dazu, gemessen jeweils auf 100 Gramm:

Kartoffelchips = 35 g Fett
• Schokolade = 31 g Fett
• Erdnüsse = 49 g Fett
• Pralinen = 26 g Fett

Dörrobst in Schüssel
Dörrobst

Natürlich gibt es auch industriell gefertigte Snacks, die weit weniger Fettanteile besitzen, wie etwa Gummibärchen mit nur 0,1 g Fett. Nur bestehen sowohl die Fruchtgummis als auch die anderen Snacks aus weiteren Zutaten, die ein Konglomerat verschiedenster Stoffe darstellen. Die befinden sich jedoch nicht im jeweiligen Lebensmittel, um die menschliche Ernährung optimal zu ergänzen, sondern um das jeweilige Produkt für die Massenherstellung geeignet zu machen, es optisch und geschmacklich ansprechend zu gestalten und es gleichzeitig haltbar zu machen. Wenn dann tatsächlich gesunde Bestandteile hinzugefügt werden, wie etwa das Vitamin C in der Ascorbinsäure, so ist das lediglich ein zufälliger Nebeneffekt. Die Liste der erlaubten Lebensmittelzusatzstoffe ist endlos lang.

Gibt es Alternativen?

Ja, es gibt sie und die gesündeste, abwechslungsreichste und wohlschmeckende Alternative zu Snacks mit hohem Fettanteil ist das Dörrobst oder Trockenobst. Dieser Snack besitzt einen Fettanteil von durchschnittlich 2,7 g auf 100 g und ist zu 100 % ein Naturprodukt. Gut, das stimmt so nicht ganz. In der Natur findet sich kein Dörrobst. Um diesen Zustand zu erreichen, muss der Mensch eingreifen. Allerdings erfolgt hierbei eine Optimierung, die tatsächlich voll und ganz der menschlichen Ernährung zugutekommt.

Dörrobst entsteht, indem frischem Obst über verschiedene Verfahren das Wasser bis zu einem Restgehalt von etwa 20 % entzogen wird. Dabei bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe des Obstes erhalten, gleichzeitig wird das Obst wesentlich haltbarer. Zudem erzeugt nun die Konzentration der Inhaltsstoffe den Effekt, dass die Aufnahme von Vitaminen, Ballaststoffen und Fruchtzucker im Körper schneller erfolgt als bei frischem Obst. Es soll jedoch nicht verheimlicht werden, das auch für gesundes Dörrobst die alte Regel des Schweizer Arztes Paracelsus gilt, dass es durchaus Zuviel des Guten geben kann. Im Weiteren findet sich Dörrobst auch im Handel, wobei diesen Produkten nicht selten Schwefel zur zusätzlichen Haltbarmachung und Optimierung des Erscheinungsbildes zugesetzt wird.

Was sind geeignete Obstsorten zum Dörren?

Bananen - Dörrobst
Bananen

Jedes Obst kann getrocknet werden. Es kommt nur darauf an, es entsprechend vorzubereiten. Je größer das Obst und je höher der Wassergehalt, desto länger dauert die Trocknungszeit. Optimal zur Trocknung sind Obstsorten mit mittlerem bis geringem Wassergehalt sowie mittlerer und kleiner Größe geeignet. Dazu finden sich auf den heimischen Märkten zahlreiche Beispiele:

• Äpfel
• Birnen
• Pflaumen
• Trauben
• Bananen
• Datteln
• Verschiedene Beerensorten

Die Liste ist nicht vollständig und kann nach Beliebem erweitert werden. Wichtig hierbei ist, dass das Obst möglichst aus biologischem Anbau stammt, um Anhaftungen in Form von Pestiziden zu vermeiden.

Dörrobst selbst herstellen

Trockenobst oder Dörrobst herzustellen ist eine der ältesten Methoden in der Menschheitsgeschichte zur Konservierung von Lebensmitteln.

Die ursprünglichste Methode ist die der Lufttrocknung, wobei hier ein sehr hohes Schimmelrisiko für das Obst besteht, wenn keine perfekten Bedingungen herrschen.
Auch die Trocknung des Obstes im Backofen ist eine Möglichkeit, wobei es viel Erfahrung benötigt, um Zeit und Temperatur richtig einzustellen, damit nicht zu viele Nährstoffe verloren gehen.

Der einfachste Weg, eigenes Dörrobst herzustellen, ist es, einen Dörrautomat mit mehreren Einschüben zu verwenden.

Während etwa Beeren, Trauben, Pflaumen und auch Datteln nur gewaschen werden müssen, sollten größere Obstsorten wie Äpfel oder Birnen geschält und in Scheiben geschnitten werden. Anschließend erfolgt die Verteilung der Obstschnitten auf die Einschübe des Dörrautomaten und die Einstellung der Zeit und der Temperatur, abhängig von der Art des Dörrautomaten. Optimal ist es, wenn maximal 38 Grad herrschen, denn das garantiert Dörren in Rohkostqualität. Nach dem Dörren lässt sich der gesunde Snack einfach in einem luftdicht verschließbaren Behälter aufbewahren. Dazu eignen sich am besten Plastikdosen oder Schraubgläser.

Bildmaterial: Green Power Chiemgau